Mittwoch, 25. August 2010

Überraschung!

Auch ich benutze ab und an ein Klo in dem Haus, das unsere Katzen bewohnen. Es ist ein ganz normales Menschenklo und es steht in dem Badezimmer, in dem auch die Katzen ihr Klo-Kistchen stehen haben. Letztens saß ich so da und während ich "mich löste" (der Fachausdruck für das Absetzen von Exkrementen jeder Art) wurde mir bewußt, dass der Toilettensitz irgendwie feucht war. Langsam setzte die Kombinatorik in meinem Hirn ein:
Hatte Der Mann mich nicht mehrfach darauf hingewiesen, dass ich nach Benutzung den Klodeckel schließen solle. Wegen unserer neugierigen Mitbewohner. Die nichts Besseres zu tun haben als auf der Klobrille zu balancieren und - hoppla! - in einem weiteren Gedankenblitz kam mir die Einsicht, dass da wohl jemand unfreiwillig einen Ausflug ins feuchte Nass gemacht hatte (ich tippe auf Coco) und sich mit feuchten Füßen auf die Brille retten konnte. Auf der ich gerade saß!
Urgs!
Ich habe meine Lektion gelernt!

Montag, 23. August 2010

Noch ein neuer Mitbewohner!


Mit Wladimir und Coco ist auch diese Wurzel bei uns eingezogen. Mit ihr sind die beiden groß geworden. Mit ihr haben sie schon seit frühester Kindheit gespielt.

Vielleicht sollte ich an dieser Stelle mal etwas dazu sagen, wie und wo die beiden wohnen. Sie haben nämlich sozusagen ihr eigenes Haus, unser Arbeitshaus im Garten. Dort ist ein großer und ein kleiner Raum und ein Badezimmer, wo auch das Katzenklo steht. Dort wird auch die Katzenklappe eingebaut. Der Mann und ich schlafen in unserer Wohnung gleich nebenan. Dort haben wir unser Badezimmer und dort essen wir normalerweise. Im Augenblick leben wir aber aus Rudelgründen weitestgehend unten - bei den Katzen. Das praktische ist natürlich auch, dass wir, wenn wir zur Arbeit gehen, bei den Katzen sein können. Praktisch für die Katzen. Nicht so praktisch für die Arbeit. ;)


Solange die beiden noch so klein sind, können wir ihnen quasi ein großes Spielzimmer einrichten. Die Wurzel, die zusammen mit ihnen hier eintraf, war nur der Anfang. Es gehört noch ein drei-gängiger Rascheltunnel dazu, eine Menge Dinge, die sie über den Boden flitzen lassen können, wie Papierkugeln, Korken und allerhand Plastikkram und zwei tönende Plüschmäuse. Und seit heute haben wir auch noch ein Haufen Haselnusszweige aufgetürmt.  Perfekt für die Katzen. Sie danken es uns mit dem schönsten Katzenkino.

Sonntag, 22. August 2010

Wladimir (15 Wochen)



Das ist Wladimir an seinem allerersten Morgen hier.


Coco (15 Wochen)




Coco liebt diesen Pappkarton vom ersten Augenblick an.

Nur fünf Stunden...

Bevor die Katzen vor fünf Tagen zu uns kamen haben wir natürlich unseren Freunden, Verwandten und Nachbarn von ihnen erzählt. Alles sehr liebe, sehr gutmeinende Menschen, denen es ein Ausdruck ihrer Zuneigung und Mitfreude war uns mit "zukünftige Katzeneltern" und besonders mich mit "Katzenmama" zu titulieren. Den "Katzenvati" haben sie Dem Mann zum Glück erspart.

Mich haben diese Titel jedes Mal mit Befremden erfüllt. Ich hatte schon mal eine Katze (vor 20 Jahren) und damals für unseren Lebensmodus die Überschrift "gemeinsames Basislager" gefunden. Mein Kater war sehr selbständig. Ich auch. Er führte sein Leben. Ich meines. Ab und zu traf man sich zu gemeinsamen Streichelstunden, Schläfchen und Mahlzeiten. Einmal stahl er mir ein Rippchen von meinem Teller und knurrte und fauchte mich an, als ich es mir zurückholen wollte. Ansonsten hatten wir eine sehr friedliche Koexistenz. Sehr respektvoll. Wie lieb er mich hatte (so aus Menschsicht gesehen) wurde mir erst klar als ich ihn Jahre später, nachdem ich zum Studieren fortgezogen und ihn bei meinen Eltern zurückgelassen hatte, bei einem Besuch daheim beobachtete wie er sich schnurrend in meine Schmutzwäsche vergrub und hingebungsvoll miaute und tretelte.


Gemeinsames Basislager - das war auch so ungefähr meine Vorstellung als ich vor fünf Tagen nachmittags in das Auto einstieg, in dem auf dem Rücksitz die Transportbox mit den beiden Kitten stand. Beide waren 14 Wochen und ein paar Tage alt, alt genug nach Meiunung der Katzenexperten, um von ihrer Mutter getrennt zu werden und ein neues Leben zu beginnen.

Wladimir hatte sich vom ersten Augenblick an in der Tranportbox relaxt hingelegt und harrte ruhig der Dinge, die da kommen. Coco, die von Haus aus so eine Art sensibles Freiheitswesen ist, lief von einer Ecke in die anderen und setzte sich schließlich auch hin. Aufmerksam beobachtete sie die vorbeirauschende Landschaft in den Fenstern. Blieb aber sonst ganz ruhig. Sehr gut, dachten wir. Das ist ja einfach, dachten wir. Schließlich lag ein vier bis fünf Stunden langer Weg vor uns.

Irgendwann nach einer guten Stunde muss den beiden wohl klar geworden sein, dass das nicht nur eine unerfreuliche und unbequeme Episode in ihrem Leben ist, sondern, dass die ganz Angelegenheit länger und anstrengender war, als sie sich zu Beginn vorgestellt hatten. Und vielleicht auch beängstigender. Wladimir war der Erste der rief. Ein sehr jämmerliches, sehr kleinkätzisches langgezogenes Miau. In das Coco irgendwann einstimmte. Ich kann es natürlich nicht mit Bestimmtheit sagen, aber ich glaube sie riefen nach ihrem Rudel. Und bei Wladimir glaube ich auch den Mama-Ruf herausgehört zu haben, für den er seit seinen ersten Lebenstagen bekannt ist. Es war jedenfalls herzzerreißend. Und so kam es, dass wir die nächste Parkbucht ansteuerten, um den beiden Wasser anzubieten, das sie nicht wollten, beruhigend auf sie einzureden und unsere Finger ablecken zu lassen.

Tatsächlich hat sie das beruhigt - zumindest eine zeitlang. Die Fahrt ging weiter. Bis irgendwann Coco einen richtigen Rappel bekam. Ich glaube, ihr hat die Enge der (schon großzügig bemessenen) Box und der Bewegungsmangel mehr zu schaffen gemacht als Wladimir. Coco jammerte und hängte sich kopfüber mit allen Vieren an die Gitterstäbe. Es fehlte nur noch, dass sie dramatisch an ihnen rüttelte. Sie jammerte und jammerte, während ich am Steuer saß und es plötzlich nahezu unmöglich fand, die Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h einzuhalten. 80 km/h! Auf der Autobahn! Vollkommen überzogen! So unübersichtlich war die Baustelle nun wirklich nicht!  - Zu meinem Glück gab es keine Geschwindigkeitskontrollen.

Wieder hielten wir an. Wieder wollte niemand Wasser trinken, sondern nur in aller Ruhe erzählen, was für ein Mist es ist in einer Tranportbox zu hocken, wenn man doch eigentlich jagen und spielen und rennen will. Wieder wurden sie ruhiger. Als nach vier Stunden die Nacht hereinbrach, lagen sie eingerollt und ineinandergekuschelt und schliefen. Oder taten zumindest so. Kurz vor dem Ziel gab es noch eine Runde klagendes, fragendes Miauen. Und ich schäme mich nicht zu berichten, dass ich anfing den beiden von ihrem neuen Zuhause zu erzählen und ihnen mit einschmeichelnder Stimme zu versichern, dass wir gleich, wirklich gleich da sind und sie es dann geschafft haben und was Leckeres zu essen kriegen und das alles gut ist, und wenn es nicht gut ist, so doch zumindest gut wird. Ganz, ganz bald.....

Als wir schließlich nach  fünf Stunden Fahrt abends in unserem Zuhause ankamen war die Transformation vollzogen. Unsere Transformation, die der Menschen: Aus unabhängigen, mehr oder weniger egozentrischen, ständig um sich selbst und ihre Arbeit kreisenden Intellektuellen sind zwei verantwortungsvolle Katzenrudelführer geworden, deren erster Gedanke beim Aufwachen dem Frühstück der Katzenkinder gilt. Und deren zweiter Gedanke fortlaufend um die Exkremente dieser Katzenkinder kreist: um Katzenkacke!

Denn die beiden haben seit dem ersten Häufchen in unserem Heim fast ausschließlich helle, teils stinkende Breichen fabriziert, von denen noch zu berichten sein wird. Und wegen denen ich vor zwei Tagen bis halb vier Uhr morgens in diversen Katzenforen recherchiert habe. Und seit ich mich das allererste Mal über ein korrekt geschissenes, formschönes dunkelbraunes Würstchen so richtig gefreut habe, ist es amtlich: Ihr dürft mich jetzt alle Katzenmama nennen.

Mittwoch, 11. August 2010

Katzen-Yoga

Bald holen wir die beiden heim!

Und bis dahin gibts hier ein bisschen Katzenyoga und eine Vorgeschmack kätzischer Lässigkeit und Entspanntheit aus dem Netz.